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Nebelkerzen gezündet

Gesamtelternbeirat kritisiert Grünen-Abgeordnete

Bei der Demo des Mannheimer Gesamtelternbeirats (GEB) und der Bildungsgewerkschaft GEW vor wenigen Tagen wurden sie vermisst: die Landtagsabgeordneten der Grünen, Elke Zimmer und Susanne Aschhoff. Und sie wurden mehrfach kritisiert – weil sie am Tag vor dem Protest den GEB in einer Pressemitteilung angegriffen und ihm im Zusammenhang mit Gruppengrößen in Kitas falsche Angaben vorgeworfen hatten (wir berichteten). Stattdessen, so etwa die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Ricarda Kaiser, hätten sie „heute und hier Rede und Antwort stehen und klar benennen“ sollen, „was sie tun wollen, um konkrete Verbesserungen an unseren Schulen und Kitas zu schaffen“.

In einem offenen Brief an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) nimmt jetzt auch der GEB zu der Vorgehensweise der Grünen-Abgeordneten Stellung. Sie seien am 24. Juli über die Demo informiert worden. „Bis zum Tag vor unserer Kundgebung haben sie in keiner Form reagiert oder den Dialog mit uns gesucht“, kritisieren die Vorstandsmitglieder Thorsten Papendick, Nadine Sabra und Ralf Kittel.

Investitionen gefordert

Zunächst habe der GEB noch „eine freundliche Absage und Wünsche für ein gutes Gelingen“ erhalten. Nur wenige Stunden später hätten die Abgeordneten die Mitteilung veröffentlicht. Als Grund vermutet der GEB: „Sie zünden Nebelkerzen, um von bestehenden und sich zuspitzenden Problemen abzulenken.“ Die Eltern-Organisation verwahrt sich „entschieden davor, der Falschaussage bezichtigt zu werden“.

Die eigentlichen Probleme seien in der Pressemitteilung nicht angesprochen worden. Zum Beispiel, dass fast 900 Lehrkräfte-Stellen noch nicht besetzt werden konnten oder dass ein „beispielloser Ausfall von Unterricht und essenziellen Förderangeboten“ zu verzeichnen sei. Ohne massive finanzielle Mittel werde es „keine Lösung geben“.

Was Bildung und Betreuung angehe, sei deren „Priorisierung bisher in Ihrem Haushalt nicht zu erkennen“, hält der GEB Kretschmann und den Grünen vor. Von den Abgeordneten wünschen sich die Eltern „statt Beschwichtigungen und Vorwürfen, dass Sie den Protest nutzen, um für die mit der kleinsten Lobby aktiv zu werden: Unsere Kinder!

Quelle: Mannheimer Morgen (Bertram Bähr)

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